Voodoo außerhalb von Logen, Sociétés und sonstigen Vereinigungen. Voodoo als private Angelegenheit.
Wer erfolgreich mit den Voodoo-Spirits arbeiten möchte, muss diese Religion als Ganzes in sein Leben lassen. Aus Erfahrung kann ich sagen, es ist eine unglaubliche und positive Bereicherung.
Hier
ein paar Erklärungen:
Loas werden oft als Voodoogötter bezeichnet, das ist nicht ganz richtig, denn sie werden zwar geliebt und verehrt, jedoch nicht angebetet. In der Voodoo-Religion wird überliefert, dass es nur
einen Gott gibt, er ist der Ursprung, der Schöpfer und für uns Menschen unerrreichbar, man nennt ihn "Bon Dieu", Guter Gott.
Loas sind hier das Bindeglied zwischen uns und dem über Allem stehenden Gott. Ich würde sie eher als ganz hoch entwickelte und stehende Geistwesen, eben Spirits mit göttlichen Fähigkeiten und
göttlicher Macht bezeichnen.
Die Loas ( eigentlich ist Loa Einzahl und Mehrzahl, aber ich werde der leichteren Verständlichkeit eine Unterscheidung machen, auch wenn es nicht ganz korrekt ist) sind der direkte
Ansprechpartner für die Menschen.
Wer Voodoo allein praktiziert ohne sich einer Organisation angeschlossen zu haben, wird als Voodoosi bezeichnet.
Bokor ist einfach gesagt ein Voodoomagier der hauptsächlich Schadensmagie für seine Klienten bereibt. Das ist zwar etwas zu kurz gegriffen, soll hier aber erstmal genügen.
Als Houngan bezeichnen die Voodooanhänger einen geweihten Voodoopriester der direkt mit den Loas des Lichts arbeitet und von ihnen erwählt wurde.
Ein Bokor arbeitet auch mit den Ahnen, betreibt also Voodoo auch als Totenkult.
Doch diese Aussagen allein werden dem Allem nicht gerecht, denn Alles was eine helle Seite hat, hat auch eine dunkle Seite und umgekehrt. Alles ist immer Licht und auch Schatten, die Grenzen
vermischen sich. Nur ist es für unser europäisches Schwarz-Weiß Denken einfacher Alles in Schubladen "Gut" und "Böse" zu stecken.
Die meisten Bokore haben keinen Priestertitel, da viele in bitterer Armut, auf der Straße und im Elend aufgewachsen sind. Geld zur Priesterausbildung war nicht vorhanden. Sie haben viel Leid
erfahren mit Hilfe der Loas sich ein besseres Leben ermöglicht.
Houngans hingegen sind professionell ausgebildet und von einem bestimmten Loa zum Priester geweiht worden.
Abschließend möchte ich sagen, nicht jeder Bokor ist grundsätzlich böse oder tut nur böse Dinge für böse Klienten, sie sind wie alle Menschen unterschiedlich. Manche sind verbittert, traurig,
wieder Andere lebensfroh, freundlich, ausgeglichen.
Die weiblichen Voodoopriester bezeichnet man als Mambo. Hier wird nicht unterschieden zwischen Bokor und Houngan. Seltsam, oder?